Eskimotieren bedeutet, das Boot nach dem Kentern wieder aufzurichten. Dies kann wichtig
sein, um schwierige Passagen nicht verletzungs-gefährlich kopfüber herunterzutreiben, Kälteprobleme in Grenzen zu halten, um das lästige Ans-Ufer-Schwimmen-und-hinter-Boot-und-Paddel-Herlaufen zu
vermeiden. Außerdem spart man sich natürlich die Plackerei, das vollgelaufene Boot wieder auszuleeren...
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, daß es manchmal auch ratsam sein kann, das Boot zu verlassen und sich schwimmend in Sicherheit zu bringen. Auch ist es prinzipiell besser, durch eine
sichere Paddelstütze das Kentern von vornherein abzuwenden; sicherer ist dies in jedem Fall. Rollen ist also nicht alles!
Bei der Eskimorolle wird im wesentlichen das aktive Paddelblatt in ca. 90° zum Boot als "Ausleger" auf der Wasseroberfläche benutzt, welches man dann mit langem Arm impulsartig aufs Wasser
drückt. Da dies allein nicht ausreicht, um sich wieder in die Senkrechte zu bringen, wird mittels eines Tricks die nötige Kraft verringert: Während man das Blatt nach unten drückt, bleibt der
Oberkörper zunächst noch lange im Wasser und nur das Kajak wird aus der Hüfte heraus über seinen Kippunkt zurück gekantet. Erst nach diesem Hüftknick hebt man den Oberkörper aus dem Wasser und
bringt ihn möglichst nah am Boot wieder über dessen Schwerpunkt.
Wer das Paddel zu seinem Oberkörper hin zieht, anstatt es mit lang ausgestecktem Arm aufs Waser zu "pulsen", wird weniger erfolgreich sein; der effektive Hebel, also die Auslegerlänge wird
dadurch nämlich verkürzt, auch wenn es sich so anfühlt, als hätte man so mehr Kraft.
Ein häufiger Fehler ist auch, daß zu früh versucht wird den Kopf aus dem Wasser zu heben. Da man dies nicht zugleich mit dem Umkanten des Bootes schafft, bleibt meist nur Zeit kurz Luft zu holen,
bevor man wieder versinkt.
Weiterhin muss man darauf achten, dass man das Paddel an der
Wasseroberfläche läßt, während man den Viertelkreis schlägt, bevor man dann aufrollt. Oft wird unbemerkt zu früh am Paddel gezogen, so daß es schon tief im Wasser ist, wenn die eigentliche Rolle
beginnen soll.
Handrolle - ohne Paddel
Die Handrolle funktioniert im Wesentlichen nicht anders als die Paddelrolle. Die Hände werden nah an die Oberfläche gebracht, um dann kräftig ins Wasser zuschlagen. Der Hüftknick ist hierbei von
noch größerer Bedeutung, da der lange Hebel und die große Auflagefläche des Paddel fehlen.
Auch die Handrolle kann man in Vor- oder Rücklage ausführen- mit oben genannten Vor- und Nachteilen.