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Kanu-Freestyle WettkampfregelnKanu-Freestyle-Wettkämpfe finden seit ihrer Entstehung nach Regeln statt, die sich ständig weiterentwickeln und den technischen Neuerungen anpassen. Das Ziel des Regelwerks besteht nicht nur darin, sportliche Leistungen fair zu bewerten und ihnen einen Rahmen zu geben, sondern auch die Sportart selbst abwechslungsreich und zuschauerfreundlich zu gestalten. Ablauf nach Regeln der ICF (Interational Canoe Federation):
Die Wettkampfklassen
Als erstes werden die Sportler bei der Anmeldung nach Alter, Geschlecht und der jeweiligen Bootskategorie in folgende Klassen eingeteilt:
K-1 Men, K-1 Women, K-1 Junior Men, K-1 Junior Women, C-1 Men, C-1 Women, OC-1, Squirt Men, Squirt Women
Ein Boot, das den Regeln nach als „Kayak K-1” bezeichnet wird, ist mittels einer Spritzdecke abgeschlossen und wird im Sitzen mit einem Doppelpaddel gefahren. In einem „Canoe Decked C-1“ hingegen kniet der Fahrer und benutzt ein Stechpaddel ebenso wie im „Open Canoe OC-1“, wo die Luke offen sein muss.
Die Altersklassen richten sich nach dem Jahr in dem man das 18. Lebensjahr vollendet. Das letzte Juniorenjahr endet demnach mit dem Jahr, in dem der 18. Geburtstag liegt, das erste Herren- bzw. Damenjahr beginnt im darauf folgenden.
Das Schiedsrichterkomitee
Es gibt einen Head Judge, der während der gesamten Veranstaltung drei Judges und den Zeitnehmer koordiniert und bei Unstimmigkeiten eigenständig entscheiden darf. Wettkämpfer, Judges und Helfer hören auf sein Kommando. Die Bewertung der Leistungen übernehmen die Judges. Sie vergeben, jeder für sich – Punkte auf gezeigte Manöver, während ihre Scribes (Schreiber) die Bewertung dokumentieren.
Der Wettkampf selbst
Gestartet wird in so genannten „Heats“ (kleine Gruppen á 3-5 Fahrer), um lange Wartezeiten zwischen den Läufen der einzelnen Wettkämpfer auszuschließen. Der jeweiligen Instanz entsprechend (Vorläufe, Viertelfinale,…) absolviert jeder Paddler eine bestimmte Anzahl von „Runs“.
Die Zeit läuft, sobald der Paddler im Feature angekommen ist. Von da an bleiben dem Freestyler 45 Sekunden um Moves zu zeigen und Punkte zu sammeln. Im Sinne der Zuschauerfreundlichkeit und um die Wettkämpfer zu motivieren, an die Grenzen ihrer Trickkiste zu gehen, zählt jeder Move nur einmal pro Seite. Nach Ablauf der Zeit ertönt ein Signal, das den Lauf beendet. Wenn der Spot es zulässt kann man innerhalb der 45 Sekunden beliebig oft hinein und wieder heraus fahren, Punkte gibt es jedoch nur für Moves, die im Feature zu Ende geführt werden.
Am Ende eines Laufes wird der Durchschnitt der erreichten Punkte ermittelt und als Score festgehalten. Welche Scores nun gezählt werden hängt von der jeweiligen Instanz ab, in der man sich befindet. Zudem unterscheidet man Features, die ein erneutes Einfahren innerhalb der 45 Sekunden erlauben, und solche, bei denen dies nicht möglich ist. Übersicht über Anzahl und Wertung der Scores gibt Tabelle 1.
Tabelle 1: Übersicht über die Berechnung des Gesamtscores je nach Instanz und Feature (ICF Rules, 15.2)
Tabelle 2: Starterzahl und Reihenfolge in den einzelnen Instanzen nach Gesamtzahl der Starter (zusammengefasst nach ICF Rules, 15.3 – 15.6)
Tabelle 2 dient als Ergänzung zu Tabelle 1 und zeigt wie viele Sportler jeweils die nächste Runde erreichen.
Wettkampfregeln der ICF sowie die ICF-Bewertungstabelle der Moves finden sich im Download Bereich.
Ablauf nach Regeln des DKV (Deutscher Kanu-Verband): Das DKV-Regelwerk deckt sich größtenteils mit den ICF Regeln. Das Regelwerk ermöglicht jedoch Läufe im sogenannten Session-Format. Dabei starten alle Paddler eines Heats gemeinsam. Es stehen pro Paddler in der Regel 2 min zur Verfügung, d.h. ein Heat mit fünf Paddlern dauert 10 min. Sobald ein Paddler aus der Welle gespült wird, darf der nächste einfahren. Jeder Paddler muss nach spätestens 30 sec Platz für den nächsten Starter machen. Zudem sieht das deutsche Regelwerk Mannschaftswettbewerbe vor. Dabei besteht eine Mannschaft aus 3 Athleten aus dem selben Verein.
Text: Jakob Ehrl, Ergänzung: Anne Hübner |
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