Deutsches Freestyle Team steht sieben mal auf dem Podest
Schon am Mittwoch zeichnete sich ab, dass es ein besonderer Weltcup werden würde. Nachdem es in den vergangen Tagen im gesamten Alpenraum außerordentlich viel geregnet hatte, musste mit einer
Evakuierung der Veranstaltungsfläche gerechnet werden. Die Pegelprognose ließ vermuten, dass ein Wettkampf bis einschließlich Donnerstag möglich sein würde und spätestens Freitag die gesamte
Veranstaltung geräumt sein muss.
Im Hintergrund hat Thomas Hinkel (HOC) zusammen mit der Stadt Plattling schnell und im Sinne der Athleten gehandelt, sodass in bereits nach kurzer Zeit ein alternatives Wettkampfformat für den
zweiten Weltcup auf die Beine gestellt war. Alle Vorläufe wurden gemeinsam mit dem Hauptschiedsrichter Charlie Brackpool (Großbritannien) umgeplant und auf Donnerstag vorgezogen. Die Ergebnisse
dieser Vorläufe sollten dann auch als finales Ergebnis gewertet werden. Nur auf diese Weise war es überhaupt möglich einen zweite Wettkampf über die Bühne zu bringen. „Ich war beinahe stündlich
mit der Stadt Plattling und dem Wasserwirtschaftsamt im Austausch, um auf die steigenden Wasserstände reagieren zu können. Glücklicherweise konnten wir den bestehenden Evakuierungsplan
reibungslos umsetzen und den Wettkampf mit einem reduzierten Format erfolgreich abschließen“, so Thomas Hinkel.
Aus deutscher Sicht war der zweite Weltcup ein gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Mit insgesamt drei Gold-, einer Silber- und drei Bronzemedaillen konnte des
Freestyleteam die Ergebnisse aus dem ersten Weltcup bestätigen und weiter ausbauen. Zunächst sicherten sich die beiden Trainingskameradinnen Lucia Hacker (Silber) und Anica Schacher (Bronze)
jeweils eine Medaille in der Kategorie C1. Letztendlich lagen beide weniger als 5 Punkte auseinander und freuen sich über das Podest, direkt hinter der Siegerin Ottilie Robinson-Shaw aus
Großbritannien.
Direkt im Anschluss schaffte Philip Josef im OC1 bis ganz an die Spitze und holte Gold. Philip konnte einen kleinen Vorsprung auf den US-Amerikaner Landon Miller verteidigen.
Bei den Junioren und Juniorinnen liefe es ebenfalls sehr gut. Tim Rees konnte seinen Sieg im ersten Weltcup bestätigen und sicherte sich erneut die Goldmedaille. Überglücklich war auch Jule Sax,
die ihrem zweiten internationalen Wettkampf auf einem hervorragenden Bronzerange beendete und sich nur der Irländerin Lea Hough und der Britin Isabella Wormall geschlagen geben musste.
Genauso spannend waren die Wettkämpfe im Squirtboot am Abend. Zunächst gelang es Nele Barwich erfolgreich um die Bronzemedaille zu kämpfen und war sichtlich erfreut über ihren Erfolg. Bei den
Herren konnte Mike Lochny mit einem absolut herausragenden zweiten Lauf brillieren. Wie im Lehrbuch konnte er sein Können abrufen und mit der Goldmedaille krönen. Somit fühlt sich der Bremer
bestens für die kommende Weltmeisterschaft vorbereitet und kann nach hartem Training erstmals Edelmetall aus einem ICF-Wettkampf mit nach Hause bringen.
Ein großer Dank geht an die beiden Hauptorganisatoren Thomas Hinkel und Anne Sommerauer, die Stadt Plattling, alle Volunteers, die vielen Helfer im Hintergrund und alle Sponsoren. Nur dank dieser
Unterstützungen war eine solch gelungene Veranstaltung und Generalprobe für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr möglich. Von Seiten der Athleten, dem deutschen Kanuverband und dem ICF
(international canoe federation) kam viel positives Feedback und es freuen sich alle auf die bevorstehenden Wettkämpfe 2025.
Deutsch Medaillen (Weltcup 1&2)
Mike Lochny (TuRa Bremen) - Gold SquirtM
Tim Rees (Ulmer Paddler) - 2x Gold K1 Junioren
Philip Josef (KC Limburg) - Gold und Silber OC1
Anica Schacher (Ulmer Paddler) - Silber und Bronze C1W
Finn Krössig (TuRa Bremen) - Silber Squirt M
Lucia Hacker (KS Augsburg) - Silber C1W
Sebastian Nelle (KC Limburg) - Silber C1M
Merle Hauser (KV SüW) - Bronze K1W
Nele Barwich (KC Wiedenbrück-Rheda) - Bronze SquirtW
Jule Sax (KC Rastatt) - Bronze K1 Juniorinnen
Text und Foto: Reimar Staufenberg